In Playa del Carmen am Busbahnhof angekommen knurrten unsere Mägen heftig. Also machten wir es uns auf der Terrasse des Restaurants ¨Fat Tuesday¨ mit unseren Rucksäcken bequem. Während wir auf unser Essen warteten, wunderten wir uns, wieso viele vorbeigehende Touristen in unsere Richtung schauten, dabei auf unser Gepäck zeigten und lachten. Erst als wir dies Fotografisch festhalten wollten, bemerkten wir, dass dies nicht an dem Gepäck lag, sondern an den Stühlen vor uns ;). Wir waren doch etwas erleichtert, nicht der Grund des Gespötts zu sein.
Unsere Unterkunft für die nächsten Tage war super gemütlich und hatte alles war wir brauchten zu einem fairen Preis. So herzlich wie die Gastgeberin immer Mails schrieb, war auch die Einrichtung. Alles war in einem süssen Stiel eingerichtet und jedes Detail farblich in blau- weiss aufeinander abgestimmt. Als Willkommens Geschenk war der Kühlschrank mit Eier, Milch, Brot, Avocados und Melone etc. gefüllt. Daneben stand eine riesige Schale voller Früchte.
Doch die Wohnung war zur Zeit noch Nebensache. Im Moment interessierte uns nur noch eines: Sven und Pascal in der Stadt zu treffen, die uns für einige Tage in Mexiko besuchen. Unsere Vorfreude auf das Wiedersehen war riesig :). Wir verbrachten einen tollen Abend, wobei der Gesprächsstoff nie ausging.
Sie waren im nahegelegenen Resort ¨The Royal Haciendas¨ untergebracht, welches von unserer Unterkunft in 10 Min. mit dem Fahrrad zu erreichen ist. Die beiden handelten für uns einen tollen Preis aus, damit wir einen Tag das All Inclusive Angebot als Gäste im Resort geniessen konnten. So verbrachten wir den nächsten Tag mit Sven und Pascal in ihrem Hotel und genossen den schönen Strand, das grosse Buffet und die im Preis inbegriffenen Getränke.
Für die nächsten beiden Tage war Kultur angesagt, wozu wir uns ein Auto liehen. Zuerst unternahmen wir einen Ausflug Richtung Süden nach Tulum. Dort stehen die einzigen Mayaruinen direkt am Meer. Überall werden verschiedene Touren angeboten, bei denen man zu speziellen Orten gelangt und die Ruinen vom Wasser aus betrachten kann. Uns reichte die Erkundung der Hauptruinen auf eigene Faust. Wer den Schnorchel Trip mit der Betrachtung vom Wasser aus buchen möchte, kann das etwas günstiger direkt am nahegelegenen El Paraiso Beach machen. Von den Pyramiden waren wir mässig beeindruckt. Die Ruinen sind schon sehr zerfallen und es fiel uns schwer, ein Bild von der früheren Pracht der Gebäude zu erhalten. Die Lage der Ruinen direkt am Meer wertet den Park aber auf jeden Fall auf. Im Areal gibt es zwei Bademöglichkeiten, wobei ein Strand aufgrund brütender Meeresschildkröten gesperrt war. Der geöffnete Badestrand war klein, überfüllt und nicht sonderbar schön. Der Paraiso Beach südlich des Parks (kann man problemlos zu Fuss erreichen) ist angeblich der schönste Strand von Mexico. Tatsächlich fanden wir dort ausserordentlich feinen weissen Sand und eine paradiesische Atmosphäre mit einem Palmenwald und kleinen Bars, in denen gemütliche Musik lief. Die zahlreichen Algenschichten luden uns nicht ein, im glasklaren und türkisblauen Meer zu baden. Somit entschlossen wir uns, zurück in Richtung Cancun zu fahren. Angeblich wurden jedoch alle diese Algen wegen einem Sturm mitte März an mehreren Stränden der Karibischen Küste angeschwemmt.
Paraiso Beach
Unterwegs hielten wir am Akumal Strand. Dieser war noch viel besser besucht als der Paraiso Beach und wir mussten nach einem freien Platz suchen. Wir hatten jedoch ein erfolgreiches Schnorchel Erlebnis bei dem wir viele Meeresschildkröten, Rochen und manchen farblosen Fischen begegneten. Wer jedoch auf eine bunte Unterwasserwelt hofft, liegt an diesem Strand falsch. Um die Schildkröten zu sehen genügten ein Schnorchel und eine Taucherbrille. Man benötigt definitiv keine Tour, um die Tiere ca. 30 Meter vom Strand entfernt zu finden. Im schlimmsten Fall einfach dorthin schwimmen, wo 10 Personen an der gleichen Stelle sind 😉
Der zweite Ausflug ging nach Chichén Itzá, den wohl bekanntesten Pyramiden Mexicos. Diese sind sehr gut erhalten und gefielen uns besser als die Überbleibsel in Tulum. Interessant war auch, wie der Dschungel überall am Wuchern ist und die Bauten davon umgeben und teilweise überwachsen waren. Mit dem Eintritt erhält man einen Plan mit wenigen Erläuterungen zu den Bauten. Wer also sehr interessiert ist, muss sich einen Guide nehmen oder sich die Informationen dazu im Voraus organisieren.
Wie touristisch dieser Ort ist, wird nicht nur an den zahlreichen Besuchern erkennbar. An den Wegen befinden sich unzählige Verkaufsstände auf dem ganzen Gelände. Grundsätzlich wird an allen der gleiche billige Ramsch verkauft. So wird man während dem ganzen Besuch angequatscht und von nervigem Jaguar Fauchen verfolgt, das durch pusten in totenkopfähnliche Pfeifen erzeugt wird. Trotz den vielen Ständen empfiehlt es sich, auf Grund der Hitze genügend Wasser mitzunehmen. Erstaunlicherweise verkaufen nur ganz wenige Stände Wasser. Auf dem Heimweg lockte uns im nahegelegenen Städtchen der Geruch von frisch gegrilltem Poulet in ein einfaches Restaurant. Dazu gab es eine gute Portion Reis und Salat zu einem super Preis. Der mexikanische Gastgeber war sehr herzlich und gab sogar noch einen Nachschlag.
Bevor wir uns von unseren beiden Besuchern leider schon wieder verabschieden mussten, verbrachten wir noch einen tollen Abend mit gutem Essen und Ausgang. Vielen Dank, dass ihr beide vorbeigekommen seid, es war eine super Zeit :D.
Die nächsten Tagen nutzen wir, um ein wenig in unserem gemütlichen Appartement zu chillen und uns wiedermal unserem Blog und dem aussortieren der Fotos zu widmen. Ebenfalls erkundeten wir den Sandstrand, der sich keine 5 Gehminuten entfernt befand. Dieser war eigentlich ganz schön, aber leider ebenfalls von zahlreichen Algen belagert. Zum Baden finden wir dies mässig angenehm und das Sonnenbaden ist bei 40 Grad ohne Wind und dem dezenten Geruch von verfaulten Algen auch nicht allzu lange möglich :).
Isla Mujeres
An unserem letzten Tag unternahmen wir einen Ausflug auf die etwa 9 x 3.5 km grosse Insel Mujeres, welche vor Cancun liegt. Die Spanier nannten diese ¨Insel der Frauen¨, da sie der Göttin der Fruchtbarkeit, des Mondes und der Medizin gewidmet war und viele Maya-Frauen dorthin pilgerten. Heute ist es ein beliebtes Touristenziel, wobei die Preise für den längeren Anfahrtsweg durchaus verkraftbar sind. Die ca.1.5 Stündige Busfahrt vom Playa del Carmen Busterminal nach Cancun, kostete gerade mal 60 Pesos (ca. 4 CHF pro Person). Weiter ging es mit dem Taxi für 70 Pesos (5 Fr.) zum Fährenhafen Puerto Juarez. Von dort aus ist die Überfahrt angeblich günstiger und schöner als von der Zona Hotelera. Für die kurze Überfahrt gibt es unterschiedliche Anbieter und Preise.
Auf Mujeres angekommen, mieteten wir einen Golf Cart, um die Insel zu erkunden. Diese Fortbewegungsmethode ist hier üblich und macht richtig Spass. Man darf aber den Fahrausweis nicht vergessen, ohne erhält man kein Fahrzeug! Einmal um die ganze Insel herumfahren dauert eine gute Stunde. Andere Möglichkeiten die Insel zu besichtigen sind mit einem Mofa, Fahrrad oder Taxi. Ein Highlight der Inselumrundung war der befahrbare ¨Coronashop¨, indem man Getränke und Knabbereien kaufen konnte. Wir versuchten den Tipp unserer Vermieterin des Appartements in Playa del Carmen zu befolgen, möglichst schnell zu dem Strand von „Garrafon de Castillo“ zu gehen, um dort zu schnorcheln. Auf dem Weg dorthin findet man eine Aufzuchtstation für Schildkröten, die man besuchen kann. Wir kannten dies schon, weshalb wir darauf verzichteten. Ausserdem gibt es eine Art Delfinshow, wo man auch mit Delfinen schwimmen kann. Wir haben jedoch eine persönliche Abneigung gegen diese Art von Attraktion, bei welcher Tiere zur Unterhaltung von Menschen gefangen gehalten werden. Ausserdem sind diese „Abenteuer“ unglaublich teuer. Sogar eine Eisbar gibt es seit neustem auf der Insel. Immer wieder fährt man an wunderschönen Stränden vorbei, die zum Verweilen einladen. Als wir beim Garrafon de Castillo ankamen, waren wir zunächst etwas enttäuscht, da der Strand nicht ganz so schön ist wie an anderen Orten. Das Schnorcheln war ebenfalls nichts Besonderes. Sehr gut gefiel uns hingegen das Restaurant. Zu fairen Preisen servierten uns die freundlichen Angestellten super Malzeiten. Das Fisch-Ceviche und die Knoblauch Shrimps können wir sehr empfehlen. Insgesamt waren wir zufrieden mit dem Garrafon de Castillo. Wir empfehlen jedem, einfach Richtung Süden zu fahren und anzuhalten, wenn man einen schönen Ort findet.
Um 17.00 Uhr mussten wir unseren Cart bereits wieder zurückgeben, weshalb wir bereits früh wider den Rückweg antreten mussten. Danach legten wir uns an den wunderschönen Strand bei North Point. Nach einem Cocktail und einer Erfrischung im glassklaren Meer, liessen wir den Abend mit einer exzellenten Massage am Stand ausklingen. Dies weckte in uns beiden schöne Erinnerungen an die Zeit in Südostasien. Nach dem Abendessen stiegen wir um 22.30 Uhr auf die Fähre nach Cancun und erreichten unsere Unterkunft in Playa del Carmen kurz vor 1.00 Uhr morgens.
Strand am North Point
Hier noch unsere Tipps für Isla Mujeres:
- So früh wie möglich hier ankommen, damit man den Tag voll geniessen kann
- Cart Anbieter vergleichen: Preise und Zeit der Rückgabe variieren
- Den wunderschönen Strand bei North Point für die Zeit nach der Rückgabe des Carts und zum Sonnenuntergang aufsparen.