Von Merida nach Palenque mit dem Bus
Noch freuten wir uns irgendwie auf die bevorstehende 8 Stündige Busfahrt von Merida nach Palenque. Denn gut 3 Monaten ist es her, dass wir in Südostasien regelmässig lange Busreisen unternahmen und es ist nicht gelogen, dass es uns fehlte. Nach nicht einmal der Hälfte der Strecke änderte sich dies jedoch schlagartig. Die Klimaanlage des Busses stieg aus. Als wir das nächste ADO- Busterminal erreichten, versuchte der Chauffeur mit viel Elan aber leider ohne Erfolg, diese zu reparieren. Da bei dem modernen Bus keine Fenster sondern lediglich zwei kleine Dachluken geöffnet werden konnten, herrschte während den letzten 4-5 Stunden eine unerträgliche Hitze. Müde und erschöpft kamen wir nach insgesamt 10 Stunden Fahrt in Palenque an. Bevor wir uns für eine erfrischende Dusche in unser Hotel begaben, buchten wir noch am Busterminal unsere Weiterreise nach San Cristóbal de las Casas. Statt einer einfachen Busreise, buchten wir einen Tagesausflug mit einer Besichtigung der Ruinen von Palenque und zwei Wasserfällen.
Was bietet Palenque als Ort?
Anstatt eines Hostels in der Stadt hatten wir ein gemütliches Hotelzimmer in der Nähe der Ruinen gebucht. In dem schönen Garten lagen mehrere kleine Hütten mit einer Hängematte auf dem Balkon. Das Zimmer war gross und hatte alles was man benötigt. Wir entschieden uns das heisse Wette des nächsten Tages am Hotelpool, mitten in dem schönen Garten, zu geniessen. Da das Hotelrestaurant nicht besonders gut war, suchten wir nach einer nahegelegenen Pizzeria. Den 20 Minuten Fussmarsch durch die tropische Mittagshitze hätten wir uns aber sparen können. Das Restaurant war wegen Urlaubs noch bis zum nächsten Tag geschlossen ;). Glücklicherweise fanden wir ein leckeres lokales und preiswertes Restaurant an der Strasse nach Palenque. In einem grossen Supermarkt in der Stadt deckten wir uns mit Vorräten für den nächsten Tag ein. Die Stadt Palenque ist nicht so hässlich wie wir es von anderen Reisenden gehört hatten. Jedoch gibt es nichts, was man zwingend anschauen muss. Fast alle Reisenden kommen lediglich für die Ruinen oder die Weiterreise nach San Cristobal de las Casas hier her, was auf jeden Fall ausreichend ist.
Ruinen von Palenque
Pünklich um Acht ging es los und wir wurden vom Minibus abgeholt, der uns zu den Ruinen von Palenque führte. Sie gefielen uns einiges besser als diejenigen von Chichen Itza oder Tulum, da sie gross und vom Dschungel umschlungen sind. Cool war auch, dass man auf fast alle heraufklettern kann. Eine der Pyramiden kann man sogar betreten und einige Gänge und Räume von Innen betrachten. Nach dem schweisstreibenden Aufstieg auf eine der Pyramiden wird man von einer schönen Aussicht über die Anlage belohnt. Das frühe Aufstehen zahlte sich aus, da die Hitze noch auhaltbar war. Dennoch es war bereits warm und wir schwitzten enorm :).
Wer nur die Pyramiden besuchen will, nimmt sich am besten morgens ein ¨Colectivo¨. Diese fahren von Palenque zu den Ruinen. Die Fahrzeuge sind zwar oft alt und klapperig, bringen einen jedoch günstig ans Ziel.
Zusammen mit den beiden Holländern Vera und Bas, welche auch mit uns im Bus reisten, schauten wir uns den Archäologischen Park an. Wir hatten im Allgemeinen eine sehr tolle Reisegruppe mit vielen interessanten Personen. Einer davon, Carlos, stammt aus Kanada und ist seit 16 Monaten am Reisen. Er war sehr witzig und konnte uns tolle Tipps zu Zentral- und Südamerika geben. Ausserdem mit dabei war Max aus Deutschland, der für 6 Wochen in Mexico und später noch mit seiner Freundin in den USA und Kanada umherreist. Während dem Mittagessen lernten wir uns besser kennen und hatten an den beiden Wasserfällen eine coole Zeit.
Nach den Ruinen machten wir einen Halt beim Misol-Ha Wasserfall. Dieser war schön, jedoch hatten wir schon beeindruckendere Wasserfälle gesehen.
Agua Azul Wasserfall
Der Agua Azul ist hingegen umwerfend und auf jeden Fall einen Besuch wert. Hierbei fällt der Rio Yax auf 7 Km verteilt über Kalkterrassen nach unten und das Wasser schimmert..türkisblau. Auf den Terrassen bilden sich kleine Seen, in denen man baden kann. Insgesamt besteht der Wasserfall aus sieben unterschiedlichen, kleinerenkaskadenartigen Wasserfällen. Während gut 20 Minuten folgten wir der Treppe nach oben, um die verschiedenen Pools zu betrachten. Dies lohnt sich definitiv. Auch muss niemand Angst haben, auf dem Weg dorthin zu verhungern. Denn zahlreiche Verkaufsstände mit Früchten, Tacos etc. zieren den Treppenrand. Dieser Wasserfall ist ein wunderschönes und beeindruckendes Naturschauspiel, das man nicht missen sollte. Obwohl wir an einem Sonntag dort waren, trafen wir auf weniger Besucher als befürchtet. Man konnte aber deutlich sehen, dass auch viele Einheimische diesen Ort geniessen. Der erste Pool ist am beliebtesten und vermutlich auch der schönste. Wer es lieber ruhiger mag, soll sich ein Becken weiter oben aussuchen oder den Besuch unter der Woche einplanen. Für eine kurze Erfrischung im Wasser genügte die Zeit noch bis der letzte Teil unserer Reise nach San Cristobal startete.
Weiterreise von Palenque nach San Cristobal de las Casas
Ein Stückchen fuhren wir alle gemeinsam, dann wurde die Gruppe getrennt, da einige wieder nach Palenque zurückfuhren. Wir stiegen in einen grossen Reisebus um und fuhren noch fast 4 Stunden nach Cristobal. Da auf dieser Strecke vor einigen Jahren noch regelmässige Überfälle auf Busse verübt wurden, begleitete uns ein Polizeifahrzeug auf einem Teil der Strecke. Um 22.30 Uhr kamen wir mit gut 2 Stunden Verspätung in San Cristobal de las Casas an. Müde von dem langen, ereignisreichen Tag waren wir froh, unser Hostel schon im Voraus gebucht zu haben. Das Posada del Abuelito hatte uns Manuel und Sol in Mexico City empfohlen. Zusammen mit Max teilten wir uns ein Taxi zu unserer Unterkunft. Trotz Dunkelheit konnten wir schon jetzt eine schöne Gestaltung des Innenhofs mit Hängematten, Pflanzen und gemütlichen Sitzecken erkennen und wussten, dass wir einen guten Tipp erhalten hatten. Im Preis von 9$ pro Person (egal ob im Schlafsaal oder Doppelzimmer mit geteiltem Badezimmer) war ein leckeres Frühstück enthalten. Mehr Infos zum wunderschönen San Cristobal de las Casas folgen im nächsten Reisebericht zu der Stadt selbst.
Wer von Palenque nach San Cristobal reist, sollte diesen Trip auf jeden Fall in Betracht ziehen. Der Preis ist nicht viel höher als ein einfaches Busticket und man sieht in einem Tag die Ruinen in Palenque und die beiden Wasserfälle. Agua Azul sowie die Ruinen sind wunderschön und definitiv lohnenswert. Wer mit einem Nachtbus nach Palenque fährt und früh morgens ankommt, kann im Normalfall noch am selben Tag auf diese Tour. Am Busterminal ist Ivan bereits um 5 Uhr in der Früh auf den Beinen und vermittelt diese Tour für 350 Pesos pro Person (ca. 22 CHF, Eintritte nicht inbegriffen).
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