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Santiago de Cuba 2018

Eine Kubareise, wie man sie sich vorstellt oder im Reisekatalog sieht, wird es nicht werden, das war uns von Anfang an klar. Sollte es auch nicht. Waren wir ja auch gezielt aussschliesslich in den Süden der Insel gereist und haben die bekannten Orte im Norden, beispielsweise die Hauptstadt Havanna oder auch Varadero, Vinales oder auch Trinidad, bewusst weggelassen, da wir sie bereits bereist hatten. Wir kamen eigentlich genau aus einem Grund: Salsa. Nicht die scharfe Sauce, sondern der Tanzstil. Aber dazu gleich mehr.

Von Holguin nach Santiago de Cuba

Nach der Anreise via Kanada landeten wir auf dem internationalen Flughafen von Holguin, etwa 200km nördlich von Santiago de Cuba. In der Planung der Reise war das für uns die logischste und zugleich preiswerteste Anreisevariante. Der Flughafen wird (insbesondere von kanadischen) oft Chartermaschinen angeflogen. Kaum jemand kommt dann aber auf die Idee, von hier aus nach Santiago zu fahren. Die kanadischen Pauschalreisenden, die mit uns im Flieger waren, bestiegen nach der Landung allesamt einen der rund 20 wartenden Busse ihres entsprechenden Tour Operators, die sie in schätzungsweise ca. 45min in ihr All-inclusive-Resort an der Küste rund um Guardalavaca bringt. Uns blieb also nichts anderes übrig (und das wussten wir eigentlich auch bereits im Voraus), als ein Taxi zu nehmen und rund USD 100.- zu zahlen, um abends noch nach Santiago zu gelangen. Unser Fahrer wollte offenbar auch möglichst bald wieder zu Hause sein, dementsprechend zügig ist er auf den unbeleuchteten und zuweilen mit Schlaglöchern versetzen Strassen gerast. Aber, und das müssen wir ihm zu gut halten, er hat die Reisezeit von rund 4 Stunden (im Bus, tagsüber) auf knapp 2 Stunden verkürzt. Somit kamen wir noch vor Mitternacht in Santiago an.

Rasch hatten wir vom Plaza Cespendes aus unser Casa Particular gefunden und sind ziemlich müde nach fast 24 Stunden Reisen eingeschlafen. Schon bei der Ankunft wurde uns klar, dass die Stadt von Musik lebte. An vielen Ecken dröhnte Musik und gleich um die Ecke von unserem Casa Particul gab es ein Livekonzert. Wir waren aber erst einmal zu müde und hatten ja auch noch eine ganze Woche Zeit.

Tipps für Essen und Trinken in Kuba

Um zurückzukommrn auf die eingangs erwähnte Salsa, also das gewisse Etwas, das einem Gericht richtig Leben einhauchen kann, dann fehlt diese hier vollkommen. Dass das Essen zu grossen Teilen aus Reis, Bohnen und eventuell, wenn vorhanden, etwas Fleisch bestehen wird, wussten wir. Zu unserem Erstaunen ist aber in Sachen Essen in Santiago ziemlich tote Hose. Möge es vor ein paar Jahren noch dem Umstand geschuldet sein, dass es Privatpersonen untersagt war, auf eigene Faust Lebensmittel zu verarbeiten und gewerblich zu verkaufen, dann gilt diese Ausrede heute nicht mehr. Aber, Santiago, seien wir ehrlich, in Sachen Essen: das ist gar nix!! Vereinzelt findet man vergitterte Fenster zur Strasse hinaus, verziehrt mit Schildern, die auf den Verkauf von belegten Broten oder Pizza aufmerksam machen (Anmerkung: Preise in CUP und sehr, sehr preiswert. Nichts mit ‹Kuba ist teuer›, wie wir es im Vorfeld von etlichen Kubareisenden gehört hatten. Wahrscheinlich war es ihnen entgangen, die beiden vorhandenen Währungen bewusst und gekonnt einzusetzen. Falls dem nicht so ist, ja, dann liegen die Preise wirklich auf oder über mitteleuropäischem Niveau…). Aber, insbesondere wenn man etwas länger in der Stadt ist, verleidet einem die pizza de queso und das pan con jamon bald einmal. Es gibt ein paar wenige fliegende Händler, die eine Hand voll Tomaten oder auch mal ein Bündel Zwiebeln feil halten, aber so direkt zum Essen, ist beides nicht so unser Fall. Und wenn das Restaurants, die diesen Namen verdienen, Reis und Bohnen und was auch immer (Cerdo, Pollo, Pescado oder Camarones) anbieten, dann schmeckt das meistens nach nicht viel. Und das ist schade. Zumal die Preise dann gut und gerne mal 30 bis 40 mal höher sind als eben die Pizza durchs Wohnzimmergitter (die dann erst noch besser schmeckt). Mehr als 10 CUC haben wir aber für ein Essen nie bezahlt.

Von Santiago nach Haiti

Santiago de Cuba verlassen wir über den stadteigenen Flughafen in Richtung Haiti, um nur 30 Minuten später, in einem anderen Land, auf einer anderen Insel, mit einer anderen Sprache, mit einer anderen Geschichte und mit vielen neuen Gesichtern in Port-au-Prince zu landen. So der Plan. Am Flughafen angekommen (Taxi kostet ca. 7 bis 8 CUC) haben wir erstmal auf das Öffnen der Checkin-Schalter gewartet und dann auch noch, bis die ersten Drängler eingecheckt hatten. Als wir an der Reihe waren, sagte und der Flughafenangestellte, unserer Buchung sei nicht im System. Auch als wir ihm die Buchungsbestätigung überreichten, fand er öffenbar nichts und verwies uns an das Büro der Fluggesellschaft im zweiten Stock des Flughafengebäudes. Nach einer gefühlten halben Stunde, während der der Mitarbeiter beinahe wortlos in seinen Computer starrte und ich im versuchte herauszufinden, was ich hätte besser machen können, meinte er: »go to checkin». »Und die wüssten nun Bescheid?» fragte ich, worauf er mir aber nur ein unerkennbares Murmeln erwiderte. Und siehe da, das Checkin war zwar bereits am Schliessen, aber wir bekamen unsere Bordkarten. Der Flug ist gemäss Bildschirm ‹on time›. Nach der Sicherheitskontrolle jedoch das erwartete Bild. Der Flieger ist noch nicht mal aufgetaucht… 4 Stunden später ist es dann so weit und wir hebn tatsächlich ab ins neue Abenteuer in Haiti.

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