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Reisebericht Isfahan 2016

Eindrücke aus Isfahan – der letzte Stopp auf userer Iranreise

Isfahan (manchmal auch Esfahen, damit es auch die Englischsprachigen schaffen, den Namen dieser Stadt auszusprechen) ist eine der grössten Städte im Iran und mit wichtigen islamischen Einrichtungen eine zentrale und zudem auch sehenswerte Stadt. Isfahan darf auch keinerer Iranreise ausgelassen werden. Wir haben für euch einen kleinen Reisebericht für Esfahan zusammengestellt.

Aus Toudeshk (einem Dorf, rund 100km östlich von Isfahan) kommend, sind wir am etwas kleineren Jey Terminal angekommen. Grosse Intercity-Busse steuern meistens den grösseren Kave-Busbahnhof an. Nachdem uns zwei Leute auf Farsi versuchten zu erklären, was sie meinen, dass sie verstanden hätten wo wir hinwollen, sind wir losgelaufen und haben bald darauf auch einen Bus auf der grossen langen Strasse gefunden, der uns ein Stückchen mitnahm. Kurz vor der grossen Takhti-Kreuzung, zu der wir wollten, sind wir ausgestiegen und haben wenig später unser Amir Kabir Hostel gefunden.

In Isfahan fällt einem die Orientierung relativ leicht, da es eine grosse Allee gibt, die als Hauptverkehrsachse sowie auch als Weg zu den meisten Sehenswürdigkeiten dient. Entlang dieser Allee, sowie auch anderer Strassen, ist es uns auf dieser Reise erneut schwer gefallen, Restaurants zu finden. Für das, dass es im Reiseführer und auch von Iranern selbst, immer wieder heisst, Essen sei so wahnsinnig wichtig im Iran, hat es kaum Lebensmittelläden und noch weniger Restaurants. Das Essen ist mit Sicherheit kein Grund, den Iran zu besuchen, allerdings hat dies auch nicht allzu grossen Einfluss auf die Bewertung der ganzen Reise. Wir machten einfach ein Picknick im Park, mit Fladenbrot, Gmüse und Frischkäse – so wie es die Iraner auch tun.

Die Hauptattraktion der Iranreise

Isfahan ist mit dem Imam Khomeini Platz und den angrenzenden Moscheen sicherlich eines der Höhepunkte einer Iranreise. Die Dimension des Platzes wird weltweit nur vom Tiananmen Platz in Peking überragt. Mit den von blauen Mosaiken überzogenen Bauwerken rund um den Platz ist derjenige in Isfahan wohl aber noch etwas prunkvoller als besagter in China. Mit Einbruch der Dämmerung trifft sich hier Jung und Alt zum Picknick sowie zum Baden im Brunnen, der abend beleuchtet ist. Es ist spannend anzusehen, wie alle Kinder unbekümmert baden, Mädchen jedoch in «Vollmontur», das heisst mit Kopftuch, oder ältere, sogar ganz-körper-verschleiert ins Wasser steigen. So frei ist der Iran eben doch (noch) nicht.

Genau diese kontrovers diskutierte Öffnung war auch das Thema im Gespräch mit einem jungen Iraner im Park. Er studiert Medizin und lernt, dass Gott (oder Allah), das menschliche Herz designt hat. Er sei sehr «wonderful» (=er wundert sich viel?), was Gott so alles erschafft hat. Ebenso teilte er uns mit, dass der Iran sehr grosse Fortschritte mache, vor allem im Bereich Nukleartechnik und Mathematik, wobei ganz Europa im Vergleich nur an Sex denke und deshalb keine Fortschritte erzielen würde. Woher er wisse, woran Europäer den ganzen Tag so denken, wollte ich von ihm wissen und dass es uns in unserem System ja auch gut ginge. Daraufhin meinte er, jedem sein eigener Glaube… Dies bestätigtem wir ihm, meinten jedoch, dass es sich auch ohne Allah als Lebenmittelpunkt leben liesse. «Europe no advance», meinte er dazu. Und als er schliesslich unsere Meinung zu Israel wissen wollte, beendeten wir das Gespräch und zogen von dannen.

Armenisches Quartier

Das armenische Quartier von Isfahan ist unserer Meinung nach nicht sehr sehenswert. Einzig die Brücken, die den Stadtteil gegen Norden zum Rest der Stadt abteilen, kann man als Fotosujet nutzen. Insgesamt war Isfahan ein interessanter Abschluss unseres Aufenthalts im Iran, jedoch zeigte die Stadt auch auf, dass sich die Sehenswürdigkeiten auch abzählen lassen und es wenig Plätze gibt, die wirklich zum Verweilen einladen.

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