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Reisebericht Mandalay 2014

Die Zugfahrt nach Mandalay begann frühmorgens am Bahnhof von Bagan, rund 5 km östlich von Nyaung U. Besonders praktisch ist die Anreise per Zug, da so die Taxikosten vom Busbahnhof in die Innenstadt gespart werden kann. Die Bahnhöfe liegen in den grossen Städten typischerweise viel zentraler als die Busterminals (apropos Busterminal: wer Busbahnhöfe z.B. aus Lateinamerika kennt, wird in Myanmar erstaunt sein. Hier sind diese Terminals jeweils ganze Stadtquartiere, an jeder Strassenecke könnte ein Bus abfahren, man weiss es nie genau. Vor allem wird in diesen Quartieren viel gehandelt, gegessen, verkauft, etc. Wer Glück hat oder einen Ortskundigen kennt, findet seinen Bus. Daher der Tipp: viele Busunternehmen bieten Tickets mit Pickup vom Hotel oder einem zentralen Ort im Zentrum an. Diese lassen sich an den Ticketsoffices in den Städten kaufen. Das lohnt sich, da eine Taxifahrt zum Busbahnhof zum Teil mehr als die Hälfte des gesamten Bustickets kostet…), dadurch konnten wir in Mandalay nach nur wenigen Gehminuten in ein neues Hotel einchecken. Die Zugfahrt selbst war toll, abwechslungsreich, spannend, günstig, erlebnisreich. Für 4 US$ gings innert 7,5h nach Mandalay, viele erstaunte und neugierige Blicke der Einheimischen inklusive. Dass die Züge in Südostasien etwas holpriger sind als in Europa ist ja klar. Komischerweise war dieser Zug aber teilweise richtiggehend am hüpfen, keine Ahnung was die an den Schienen gemacht haben. Spassig war es aber allemal.

Mandalay hat von Anfang an ein echtes „Asiengefühl“ versprüht. Am Zeigyo Mark herrscht quirliges Treiben, viel Verkehr, Mopets überall. Hier laufen Hühner über die Strasse und überall brutzelt etwas Essbares. Wahrlich das Paradies für Entdecker und Asienliebhaber. Der Markt selbst bietet alles, aber wirklich alles was man braucht, oder eben auch nicht. Hühnerfüsse gefällig? Der Markt hat aber auch seine anderen Seiten. An mehreren Orten haben wir die Liebenswürdigkeit und Grosszügigkeit der Menschen dort kennen und schätzen gelernt. Wir haben ein halbes Kilo Gewürze und Limetten geschenkt bekommen. Und natürlich überall ein freundliches, wenn auch zum Teil ein erstauntes Lächeln.

Mandalay hat als bisher erste Stadt jeweils nicht nur Myanmar Bier und Myanmar Rum, sondern auch Mandalay Bier und Mandalay Rum im Angebot. Das heisst, diejenigen Restaurants und Läden mit entsprechender Lizenz haben es im Angebot. Unglaublich dass hier in einer (ortstypischen) coolen Bar der Rum on the rocks, also mit Eiswürfel (ohne Bauchweh später ;-)) nur 15 Rappen (0,1 €) kostet!
Das Zentrum der Stadt stellt der alte Königspalast dar. Der quadratisch angelegt Park ist mit einem grossen, breiten Wassergraben umgeben und durch vier Brücken mit dem Rest der Stadt verbunden. Achtung: Ausländern ist es nur erlaubt über die Ostbrücke den Palast zu betreten. Am Eingang muss das obligate Mandalay-Tourist-Ticket gezeigt und abgestempelt oder eben gekauft werden. Dieses dient für fünf Attraktionen in und um Mandalay und kostet 10 US$. Fälschlicherweise heisst es oft, es gelte fünf Tage. Wer aber bereits fünf Sehenswürdigkeiten besucht hat und dementsprechend fünf Stempel hat, steht bei der sechsten dann wohl vergebens an.

Hinter dem Nan Shea Markt, auf dem Weg zum Mandala Hill, spielen Kinder fröhlich auf der Strasse. Beim Vorbeigehen verpasst man fast, was hinter ihnen alles Spannendes vor sich geht. Reisnudeln werden produziert, und zwar von Anfang an. Und so richtig. Aus Reis wird mit viel Staub Mehl, und daraus eine weisse Masse und dann Nudeln geformt. Wer es schon einmal im Fernsehen gesehen hat, hat eine Ahnung, wie es aussehen könnte. Es mit eigenen Augen zu sehen war ein echt unbeschreibliches Erlebnis.

Der Abschluss eines erlebnisreichen Tages stellt der Aufstieg auf den Mandalay Hill dar. Der Hügel nördlich des Stadtzentrums ist leicht zu erreichen und von dort oben lässt sich wunderbar der Sonnenuntergang über dem Ayeyarwady (-Fluss) bewundern. Etwas unüblich (für ein buddhistisches Land), haben wir dort oben ein Bierchen genossen (wir hatten es uns verdient;-)), was nicht so gut ankam, und wir uns schliesslich etwas abseits setzten, es aber zum effektiven Sonnenuntergang auf die Aussichtsplattform schafften. Ehe es dunkel war, war der Abstieg, vorbei an zahlreichen Touristenständen, geschafft und der Weg ins Hotel gefunden. Schliesslich warteten am nächsten Tag weitere Abenteuer auf uns.

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