Nach Hong-Kong war eigentlich Bangkok unsere nächste Station. Da wir aber einige Tage später nochmals nach Bangkok zurückkehren, werden wir euch dann unseren Gesamteindruck beschreiben. Aber zunächst unsere Erlebnisse auf einer der bekanntesten thailändischen Inseln:
Koh Samui
Nach unseren ersten drei Tagen in Bangkok, fanden wir uns eine gute Stunde vor Abfahrt unseres Zuges im Hauptbahnhof von Bangkok ein. Voller Vorfreude auf die bevorstehende Zeit (Meer, weisser Sandstrand und natürlich das Tauchen) bezogen wir unsere Zweierschlafkabine der ersten Klasse und freuten uns über den verhältnismässig günstigen Komfort (1250 Baht, ca. 40 CHF). Da wir etwas Hunger verspürten und noch nicht wussten, dass im Zug ganze Menüs serviert werden, ging Pascal auf Essenssuche, während Damaris im Zug über das Gepäck wachte. Was dann passierte muss aus zwei verschiedenen Perspektiven beschrieben werden:
Wartend auf die Jagdbeute ihres Freundes, richtete sich Damaris im Schlafwagen ein und begann ein kleines Buffet mit Knabbereien, Getränken und Früchten herzurichten. Sie machte sich gerade daran, die zuvor gekaufte „Durian“, eine exotische ihr unbekannte Frucht, in Stücke zu schneiden. Wenige Sekunden später wurde die Kabinentüre aufgerissen und drei Schaffner erläuterte ihr in einem energischen Tonfall, dass diese Frucht aufgrund des extremen Gestanks (ja, nach dem Auspacken aus der Folie erfüllte tatsächlich ein mässig angenehmer Geruch den Raum) nicht im Zug konsumiert werden darf. Einer der Angestellten deuteten dabei auf das Perron, dass sie dort verzerrt werden darf. Schon fast handgreiflich zwangen sie Damaris dazu, die Frucht wieder in die Folie einzupacken. Leicht eingeschüchtert wurde die Frucht wider verstaut und das Einrichten nahm seinen Lauf, als sich der Zug plötzlich in Bewegung setzte! Nahe an einem Herzinfarkt stürmte Damaris aus der Kabine in Richtung Ausgang, sprang den Schaffner an und schrie (sogar noch etwas energischer als der Schaffner selbst zuvor): „Why is this train leaving? My boyfriend is still out there!“ Kurz vor dem zweiten Herzanfall verstand Damaris noch knapp, dass der Zug lediglich den Restaurantwagen andocken muss und danach wieder in den Bahnhof zurück kehren werde.
Währenddessen pilgerte Pascal noch nichts ahnend durch den Bahnhof und freute sich über seinen Fund. An einem Stand war auf einem Schild zu lesen: “Springroll 35 Baht”. Hmmm, ca. 1 Franken pro Frühlingsrolle, für Bangkok nicht billig, aber was solls. Bestellen wir doch mal 3 Stück. Dass das ganze mindestens 5 Minuten dauern sollte, fand Pascal zwar speziell, aber vielleicht wollte sich die ältere Dame ja auch nicht überarbeiten… Er staunte nicht schlecht als diese dazu noch eine zweite Fritteuse anschmiss und eine weitere Ladung Frühlingsrollen reinschmiss. Als sie dann auch noch begann, alle sorgfältig einzupacken, wurde das ganze doch langsam speziell und die Ungeduld in Pascal begann zu wachsen. Als er zum Schluss 3 Schachteln mit jeweils 4 Frühlingsrollen erhielt, überlegte er sich schon mal, wie er seinen Grosseinkauf Damaris erklären soll. Mit diesem Gedanken und mit seinem Sack voller frisch gebackenen Frühlingsrollen schlenderte er frisch und fröhlich Richtung Zug. Als dieser dort aber nicht mehr stand, war die Reaktion ziemlich vergleichbar mit derjenigen von Damaris. Nachdem auch von Pascal ein Angestellter mässig freundlich nach dem Verschwinden des Zuges gefragt wurde und der ebenfalls meinte, dieser werde wieder zurückkommen, beruhigte sich auch er. Zum Schluss konnten wir dann zusammen noch die gemütliche Zugfahrt nach einem reichhaltigen Abendessen und stetig absinkendem Adrenalinspiegel geniessen. 🙂
Ausgeschlafen aber mit 1h Verspätung sind wir in Surat Thani angekommen. Noch vor Fahrtbeginn des Busses wurden wir zu einem geplanten 40 minütigen Frühstück genötigt, welches schlussendlich über 1h dauerte. Immerhin hatten wir währenddessen genügend Zeit, den Transfer vom Hafen von Koh Samui zu unserem Hotel zu organisieren ;). Wie es sich hier gehört, verbrachten wir eine rasante Fahrt bis zum Hafen, wo unser Speedboat bereits auf uns wartete.
Nach der angenehmen ca. 1.5 stündigen Überfahrt & dem Transfer zum Hotel blieb uns noch der ganze Nachmittag, um die Insel zu erkunden. Natürlich nutzten wir diese Chance und unternahmen einen kleinen Ausflug zu den berühmten Grossmutter- & Grossvaterfelsen (Hin Ta & Hin Yai). Wer Koh Samui mal besucht, sollte sich diesen Anblick auf keinen Fall entgehen lassen:) Schon nur die Reaktionen und das verschmitzte Grinsen der anderen Touristen ist ein Schauspiel für sich :). Wer von diesen Felsen noch nie gehört hat, dem geben die folgenden Bilder einen aussagekräftigen Eindruck:
Versteckt im Wald direkt neben dem Grossvaterfelsen schauten wir uns in einer sehr urchigen aber gemütlichen Bar den Sonnenuntergang an.
Unser Nachtessen genossen wir direkt am Meer, als einzige Gäste, in einem Bambusrestaurant. Dort sahen wir in der Dunkelheit, wie Fischer einen riesig grossen Rochen an Land zogen und das arme Tier um sein Leben kämpfte. Als wir zum Geschehen eilten, war es eindrücklich mal einen derart riesigen Rochen aus nächster Nähe zu betrachten.
Am darauffolgenden Tag unternahmen wir schon am frühen Morgen einen ganztägigen Ausflug auf ein paar der rund 40 Inseln von Ang Thong (Meeresnationalpark). Mit einer leider etwas grösseren Reisegruppe, ca. 60 Personen, fuhren wir mit einem Boot zu den Inseln. In einer Kleingruppe bekam man zu zweit ein Kajak. Mit einem Guide zusammen paddelten wir von einem weissen Sandstrand aus einer felsigen Küste entlang. Dies bereitete nicht nur sehr viel Spass, sondern man passierte auch eine schöne Insellandschaft, Felsen und sogar eine Höhle.
Währen dem Mittagessen, auf dem Schiff (Buffet), welches neben dem Parkeintritt (400 Baht, ca. 14 CHF) auch im Tourpreis inbegriffen war (1500 Baht pro Person, ca. 50 CHF), gelantgen wir zu einem schönen mit Palmen gezierten Strand.
Hier hatte man die Gelegenheit zu «Sünnele», Schnorcheln oder Trecking zu einem Aussichtspunkt. Wir entschieden uns trotz des heissen Wetters für Letzteres. 30 Minuten hatte man pro Weg Zeit, dies war relativ knapp bemessen, da der felsige Weg sehr steil verlief und man bei den gefühlten 40 Grad regelmässig Trinkpausen einlegen sollte. Immer wieder hatte es Seile, die einem halfen, sich hoch zu ziehen und hohe Felsbrocken zu erklimmen.
Die letzten 100 Meter waren dann so steil, dass man klettern musste. Hier waren wir nun wirklich froh, wie empfohlen, Trekkingschuhe dabei zu haben und nicht wie andere nur Flipflops (viele davon kehrten schon bei früheren Aussichtspunkten um). Patsch nass und am Ende unserer Kräfte (ohne Witz, bei diesen Bedingungen war dieser Aufstieg echt etwas grenzwertig J), kamen wir oben am Gipfel (250MüM) an. Dort wurden alle Mühen mit einem überwältigenden Ausblick entschädigt. TRAUMHAFT!!! Schaut euch die Bilder an und versucht euch dies in Echt vorzustellen, dann ist es nämlich noch schöner ;p. Ein weiteres Higlight war, dass wir in diesem Dschungel eine Affenfamilie hautnah auf einem Baum beobachten konnten. Am späteren Nachmittag kamen wir wieder in Koh Samui an und wir schlossen den schönen Aufenthalt auf dieser Insel bei einem Dinner ab. Am nächsten Tag reisten wir los zu unserer nächsten Destination „Koh Tao“. Unser Fazit zu Koh Samui fällt eher ernüchternd aus: Der Ausflug war super und die beiden Felsen ein Erlebnis. Aber nochmals herkommen würden wir nicht unbedingt, da wir neben ein paar wunderschönen Stränden wenig Sehenswertes fanden. Umso gespannter sind wir auf Koh Tao, das noch als verträumtes Paradies beschrieben wird :).
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