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Reisebericht Phnom Penh 2011

Die Busfahrt und die Einreise nach Kambodscha auf dem Landweg waren bedeutend einfacher als zuvor erwartet. Das Visa on arrival erhielten wir prompt und dann gings auch gleich weiter nach Phnom Penh, der Hauptstadt des Königreichs Kambodscha.

Am darauffolgenden Tag besuchten wir einige Tempel und einen Tag später auch das ehemalige Gefängnis (Tuol Sleng/S 21) der „Roten Khmer“ sowie die „Killing Fields“ (eine Tötungsanlage etwas ausserhalb der Stadt, wo die „Roten Khmer“ zwischen 1975 bis 1978 über 2 Mio. Menschen erschossen, oder um Munition zu sparen, oftmals mit Landwirtschaftsgeräten zu Tode prügelten). Die Gedenkstätten ähneln denen des ehemaligen Dritten Reichs in Europa, erhalten aber irgendwie durch ihre Skrupellosigkeit Kindern gegenüber, nochmals eine Portion Brutalität. Im erwähnten „Killing Field“, einer öden Gras und Baumlandschaft mit einem kleinen Museum, wurden Kinder an den Beinen gehalten und so lange gegen dicke Bäume geschlagen, bis sie zu Unerkenntlichkeit verwüstet und tot waren. Noch heute sind riesige Löcher um Boden zu sehen, wo teils über 200 Menschen, geköpft oder verstümmelt vergraben wurden.

Im Reiseführer wurde uns Phnom Penh als schönste, oder einst schönste, Stadt Südostasien vorgestellt, da sie ihren eigenen Charakter, ihre Geschichte und ihre französischen Einflüsse einzigartig mischen konnte. Und wirklich, die Hauptstadt ist zwar nicht die allerschönste Stadt, sie ist aber übersichtlich, bietet moderne Ausgangsmöglichkeiten und traditionelles Essen, Geschichte und nette Menschen. Das alles, ohne irgendwie aufdringlich oder übertrieben zu wirken. Die Stadt und die Leute sind angenehm zurückhaltend, ohne grosses Verkehrschaos, dennoch asiatisch und irgendwie unkontrolliert. Da die Stadt am Mekong liegt, könnte man meinen, sie wäre auf beiden Seiten des Ufers, in Wirklichkeit spielt sich aber alles nur auf einer Seite ab. Das Ufer ist weitgehend als Promenade für Freizeitaktivitäten für alle offen, was dem Zentrum irgendwie Platz zum atmen gibt und einem nicht das Gefühl gibt, in der Hitze zu ersticken.

Nach einer zusätzlichen Nacht, mussten wir Phnom Penh in Richtung Siem Reap verlassen, da wir dort die weltbekannten Tempelanlagen von Angkor Wat betrachten wollten.

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