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Agra und Taj Mahal

Was wäre eine Indienreise ohne den Besuch des Taj Mahals? Genau. Es musste natürlich sein. Und ob es nachher auch wirklich so sehenswert war, wie eines der Weltwunder versprechen sollte, erfahrt ihr in diesem Bericht.

Mit dem Zug nach Agra

Das Taj Mahal liegt in der Stadt Agra, 220km südöstlich von Delhi entfernt. Wer es ganz eilig hat, kann das Taj Mahal mit einer geführten Tagestour von Delhi aus besuchen. Wer es aber lieber etwas abenteuerlustiger mag und somit mit einem ganz normalen Zug anreist, der sollte schon zwei Tage einplanen. Ganz normaler Zug steht für Unpünktlichkeit, Gestank, Gedränge und unglaublich interessante Begegnungen mit Einheimischen. Wir entschieden uns also für diese Variante und versuchten erstmal an der New Delhi Trainstation ein Zugticket zu kaufen. Es gibt zwei Typen von Indern, die man dann am überfüllten Bahnhof antrifft: diejenigen, die sowieso kein Wort Englisch sprechen und somit nicht weiter helfen können und diejenigen, die einem erzählen, es hätte gerade gar keinen Zug und man solle doch lieber den teuren Touristenbus nehmen. Nicht die Nerven verlieren und sich durchkämpfen lautete unser Motto und so kamen wir auch zu unserem Zugticket. Die nächste Herausforderung ist dann nur, den richtigen Zug zu finden. Anzeigetafeln gibt es keine und wie bereits erwähnt, spricht hier niemand Englisch. Auf dem gekauften Zugticket steht auch kein Gleis. Irgendwie sassen wir dann doch im richtigen Zug und nach ca. einer Stunde fing es an zu ruckeln und der Zug bewegte sich in Richtung Agra. Gemäss Reiseführer dauert die Zugfahrt zwischen zwei und sechs Stunden. Bei uns waren es dann noch eher sechs Stunden. Aber im Zug gibt es genug spannende Ereignisse, da immer wieder neue Passagiere ein- uns aussteigen und teilweise interessante Snacks verkaufen. Auf der Rückreise hat uns sogar eine Sikh-Familie (das sind diejenigen mit Turban und Kopftuch) gleich zu ihrer Hochzeit im Staat Punjab eingeladen und uns mit Kleinigkeiten beschenkt. Inder sind also nicht nur laut und unfreundlich sondern können auch unglaublich herzlich sein. Man muss sie nur erstmal kennenlernen.

Besuch des Taj Mahals

Angekommen in Agra sind wir dann abends, da die Zugreise doch länger als erwartet dauerte. In Agra findet man diverse Touristenrestaurants aber auch ganz viele Streetfood Stände, bei denen man sich für fast kein Geld verköstigen kann.
Am nächsten Morgen sind wir dann um fünf Uhr aufgestanden, so dass wir das Taj bei Sonnenaufgang besichtigen konnten. Die Türen zum Denkmal öffnen nämlich jeden Tag genau vor Tagesanbruch und wir wollten pünktlich da sein, bevor die ganzen Touristenströme da sind. Obwohl wir nicht die ersten waren, lohnt sich ein früher Besuch. Zwei Stunden später waren die Passagen nämlich schon überfüllt. Der Reiseführer empfiehlt einen ganzen Tag zur Besichtigung des Mausoleums einzuplanen. Nach zwei Stunden hatten wir aber genug gesehen und es war Zeit für Frühstück – natürlich wieder indische Köstlichkeiten von einem Strassenstand. Und ob das Taj nun wirklich so eindrücklich ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Es hat bei uns auf jeden Fall Eindruck hinterlassen und würden wir als Reisebüro agieren und eine Indienreise zusammenstellen, dann käme das Taj auf jeden Fall mit aufs Programm. Das eigentliche Highlight für uns bleibt aber die zwar anstrengende aber unvergessliche Zugfahrt.

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