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Reisebericht Chongqing 2011

Was uns in Chongqing, nach drei Wochen reisen durch China, definitiv bestätigt wurde, ist die Tatsache, dass man ich China, sei es in einer Bar oder einer Disco, keine Drinks, sondern ganze Flaschen bestellt. Es hat sich als absolut unüblich herausgestellt, dass man z.B. einen Whiskey Cola pro Person nimmt, was auch am Verhalten, d.h. der Hilflosigkeit der Barkeeper anzumerken war. Normalerweise werden ganze Flaschen gereicht, die, vorzugsweise mit Eistee gemischt und meist pro Glas auf ex, an kleinen Tischen stehend mit seinen Freunden getrunken werden. In Chongqing, fernab der wenigen Touristen, die die bekannten Metropolen bereisen, war es ganz unmöglich, einzelne Getränke zu ordern. Allgemein haben uns die Chinesen einen trinkfesten Eindruck hinterlassen.

Unser Aufenthalt in Chongqing war kurz, sehr kurz. Nur zwei Tage und zwei Nächte waren wir hier, bedingt dadurch, dass wir bei der Reiseplanung den grossen Flughafen von Chongqing als Ausgangspunkt nach Shenzhen/Hong Kong nutzen wollten und uns der Anziehungskraft der Stadt und der Leute nicht bewusst waren. Die 32-mio-Metropole, die in der Reiseliteratur als graues, versmogtes Moloch beschrieben wird und möglichst gemieden werden sollte, hat sich als angenehm übersichtlich, liebenswert und abwechslungsreich gezeigt.

Den bekannten Hot-Pot, ein feurig heiss-scharfes Fondue chinoise (ja auch das haben wir hier gemerkt, unser Fondue chinoise kommt wirklich aus China) haben wir in Chongqing gegessen und waren begeistert ob der Vielfalt der Geschmäcker, die neben dem „scharf“ noch im Gaumen Platz finden. Typisch chinesisch sind auch die Zutaten, die im Pot gekocht werden können. Es sind nicht nur fein Geschnittenes vom Rind oder Schwein wie bei uns, in China findet man durchaus auch mal eine Seegurke, Aal, Gedärme, Fischköpfe und diverse uns unbekannte Gemüsesorten in der Pfanne.

Insgesamt könnte man sagen, ein paar Tage weniger in Beijing oder Xi’an zugunsten einiger zusätzlicher Eindrücke aus Chongqing, wären mir im Nachhinein lieber gewesen. Aber eine Reise wäre keine Reise, wenn man nicht immer nach vorne schauen würde und sich aufs Nächste Abenteuer freuen würde. Insgesamt schauen wir also mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Stadt mit dem Rolex-Clock-Tower, sowie auch auf die gesamte Zeit in China, zurück.

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