An unserem ersten Tag freuten wir uns über das leckere Frühstück, das im Hostelpreis enthalten war (Hostel Posada del Abuelito). Neben Eiern, Müsli und Früchten gab es sogar frisch gebackenes, knusperiges Brot mit selbstgemachter Marmelade.
Zusammen mit Max erkundeten wir am Nachmittag die gut erhaltene, alte Kolonialstadt. Am Aussehen der Gebäude ist der spanische Einfluss gut erkennbar. Auf engstem Raum stehen unzählige wunderschöne Kirchen. Ausserdem besuchten wir einen lokalen Markt, wo man so ziemlich alles findet, was man braucht. Von Kleidung, Taschen und Schmuck findet man ausserdem sehr viele Esswahren. Bohnen, Früchte und Gemüse. Kräuter und Fleisch, sei es noch lebendig oder schon präpariert. Am Abend verabredeten wir uns ausserdem mit dem holländischen Paar, die in einem anderen Hostel untergekommen sind. In einem Restaurant mit Livemusik verbrachten wir einen lustigen Abend.
Für den nächsten Tag hatten Max und wir uns für eine Bike Tour angemeldet. Nach dem wir ein wenig durch die Stadt gefahren sind, bemerkten wir schon bald, dass es sich nicht um eine gemütliche Fahrt handelte. Bald ging es steil den Berg hoch, bis wir eine Schotterstrasse erreichten. Nach 7 Monaten wenig Sport wurden wir nun bestraft, kamen stark ins Schwitzen und stiessen teilweise an unsere Grenzen. Bei der Anstrengung fällt einem das Atmen bei der dünnen Luft auch nicht leichter :p. Erfolgreich am ersten Aussichtspunkt angelangt, genossen wir den wunderschönen Blick auf das weit entfernte San Cristobal de las Casas. Erst jetzt realisierten wir, wie gross diese Stadt ist. Leider befand sich unmittelbar nebenan ein Schlachthof, weshalb die schöne Stimmung von den jämmerlichen Schreien und dem lauten Quieke der Schweine getrübt wurde. Während der Fahrt genossen wir die schöne Landschaft, die uns manchmal an gewisse Regionen im Wallis erinnerte. Wir besichtigten zwei Tropfsteinhöhlen, von denen die erste offen und verhältnismässig klein war.
Bevor wir die Zweite Höhle erreichten, gab es noch ein wenig Gestrampel und wir waren erleichtert, als wir den Eingang vor uns sahen. Diese höhle war einiges grösser als die erste und und wir sahen zahlreiche Stalagmiten und Stalagtiten. Da wir uns anscheinend auf einer adventure Tour befanden, erkundeten wir jeden Winkel der Höhle. Mit Taschenlampen und Helm auf dem Kopf krochen wir duch 60 cm hohe Durchgänge, wobei man aufpassen musste sich nicht an den scharfen Kanten den Kopf oder ein anderes Körperteil anzuschlagen. Abgesehen von kleinen Kratzern blieben aber alle unverletzt. Manchmal fühlten wir uns ein wenig wie damals im Tunnelsystem vom Vietkong in Vietnam. Teilweise waren wir nicht sicher, ob diese engen Schächte tatsächlich zu einem Ausgang führen. Während der Regensaison muss man jedoch aufpassen, denn dann werden Teile der Höhle überflutet und das Erkunden kann lebensgefährlich werden! Nachdem wir Kristall gefunden, eine 2 Meter hohe Wand überwunden und uns durch kleine Tunnel gekämpft hatten, erreichten wir endlich den Ausgang. Auch dieser Teil der Tour war sehr toll und bereitete uns viel Spass, benötigte aber ebenfalls viel Energie! Mit der verbliebenen Kraft kämpften wir uns den letzten Hügel hoch. Nach einem letzten Stopp mit wunderschöner Aussicht fuhren wir bergabwärts nach San Cristobal zurück. Die „Abfahrt“ war wunderschön und führte uns durch kleinere Dörfer, bis wir schlussendlich in San Cristobal und wenig später im Hostel ankamen.
Etwas erschöpft trafen wir am späten Nachmittag unsere Holländerfreunde, um Sie ins selbe Reisebüro zu begleiten in welchem wir für den nächsten Tag unsere Reise nach Guatemala gebucht hatten (ca. 17 CHF pro Person). Glücklicherweise hatte es für sie in unserem Minibus noch Platz. Somit freuten wir uns auf eine lustige Überfahrt. Weshalb uns Guatemala besonders gut gefiel und was geschieht, wenn man in Mexico seine Ausreisedokumente verliert, könnt ihr in unseren nächsten Beiträgen lesen;).