Wir haben lange hin und her überlegt, ob wir die Strecke von El Calafate nach Bariloche im Bus und somit zu grossen Teilen auf der berühmten Ruta 40 (rund 20 Stunden) oder bequemer, aber natürlich auch etwas teurer, im Flugzeug (1.5 Stunden) zurücklegen wollen. Schliesslich haben wir uns für den Flug entschieden und es nicht bereut. Im Gegenteil. Wohlweislich haben wir einen Platz auf der linken Seite im Flugzeug gewählt und hatten dadurch einen super Blick auf die (auch im Sommer) verschneiten Andengipfel und die unglaublich schöne, abwechselnde Seen- und «Mond»-Landschaft im Vordergrund.
Am Flughafen von Bariloche (achtung, manchmal findet man den in Flugsuchmaschinen nur unter dem offiziellen Namen der Stadt: San Carlos de Bariloche) angekommen, muss man eine kleine Treppe an den wartenden Taxis vorbeigehen, um zur Busstation («Colectivos») zu gelangen. Wir hatten Glück, der Bus fährt nur alle anderthalb Stunden und kurz nach dem wir die Station gefunden hatten, kam er angefahren. Einziges Problem: man kann nur mit der SUBE-Karte (argentinische, aufladbare Karte für den öffentlichen Nahverkehr, der beim Einsteigen kontaktlos der fällige Betrag abgezogen wird). Dieses Problem hatten wir bereits im Norden, in Resistencia. Dort fragten wir eine Dame, die damals ebenfalls auf den Bus vom Busbahnhof ins Stadtzentrum wartete. Wir konnten ihr den Betrag (AR$ 40) bar geben und sie hilet ihre Karte zwei mal für uns hin. In Bariloche nahm die Busfahrerin Bargeld an, lud den Betrag auf die Karte, die sie im Bus mitführt, reichte sie uns rüber, wir mussten den Betrag zwei mal am Terminal abbuchen, dann durften wir mitfahren.
In Bariloche wohnten wir im Hostel Tierra Gaucha 3. Das ist zwar preiswert und zentral gelegen, aber bei der täglichen Zimmerreinigung nehmen sie es hier nicht so genau. Ausserdem funktioniert das WLAN nur sehr langsam oder überhaupt nicht. Darum würden wir es nicht empfehlen. Zu empfehlen ist aber das River Rafting, das wir hier auf dem Rio Manso machten. Gebucht hatten wir es vor Ort bei eXtremo sur, einem Anbieter für Outdoorsportarten. Der ganztägige Ausflug kostete AR$ 2950 (knapp CHF 80). Der Transfer zum Fluss und zurück dauert je rund 2 Stunden, wobei die Fahrt selbst recht schön ist und die Landschaft sehenswert. Ein kleines Frühstück ist nach Ankunft im Ort, wo man die Ausrüstung erhält, auch inbegriffen.
Am nächsten Tag mieteten wir uns Fahrräder und fuhren den Circuito Chicito (kleinen Rundkurs) in der Seeenlandschaft Bariloches ab. Die Velos mieteten wir in Bariloche selbst (für AR$ 600 pro Stück = ca. CHF 16) und fuhren die rund 18km bis zum Anfang des Rundkurses selbst. Die andere Möglichkeit wäre gewesen, den Bus (Nr. 20, 21, 22 oder 50) zu nehmen und am Anfang des Circuito Fahrräder zu mieten (kosten dort AR$700 bis AR$950). Der Weg dahin war recht verkehrsreich und daher von der Strecke her nicht empfehlenswert. Dr Rundkurs selbt war ok. Wir hatten ihn uns noch etwas lieblicher und mit noch schöneren Aussichtspunkten vorgestellt. Aber es war dennoch ein schöner Tagesausflug.