Vang Vieng
Statt von dem gebuchten Minibus, wurden wir am Morgen von einem Tuk Tuk abgeholt. Am Busbahnhof von Luan Pagan stiegen wir in einen VIP Bus um. Dieser ähnelte jedoch eher einer rostigen Sardinenbüchse, war eng und bis auf den letzten Platz besetzt. Klimaanlage und eine Toilette suchte man auch vergebens. Ein Holländer, welcher zuvor auch bei uns im Hostel war und ca. so gross ist wie Pascal hatte so wenig Platz, dass er sich dazu entschloss, auf dem Boden ein Nickerchen zu machen. Pascal hatte jedoch Glück und bekam vom Carchauffeur den Beifahrersitz angeboten und konnte so während 8 Stunden (Mit dem Minibus hätten wir max. 6 Stunden gebraucht) die wunderschöne Berg Landschaft geniessen. Indem der Busfahrer während der ganzen Fahrt häufig die ohrenbetäubende Hupe einsetzte, sorgte er dafür, dass Pascal die Landschaft auch brav genoss und ja nicht dabei einnickte :). Wir passierten wieder sehr kurvige und holprige Strassen die viele tiefe Löcher hatten und an gewissen Stellen bloss aus Schotter bestanden. Bei solch einer engen Stelle konnte man nur hoffen, dass der Fahrer den Bus gut im Griff hat, denn nebenan ging es steil den Berg runter.
Ca. 2h vor Ankunft in Vang Vieng machten wir unseren dritten Stopp. Dieser dauerte jedoch länger, da im Busticket ein Lunch inbegriffenen war. Zwei Frauen bereiteten in einer geübten Geschwindigkeit „äusserst liebevoll“ eine Nudelsuppe zu, die ganz ok schmeckte. Danach beschloss auch Damaris sich neben ihren Verlobten auf die Treppe zu gesellen, um mit ihm die schöne Landschaft zu geniessen.
Versteckt und etwas ausserhalb des Trubels lag unser Guesthouse (Maylyn Guesthouse, ca. 5-8 CHF pro Bungalow und Nacht). Die Lage am anderen Flussufer stellte sich als äusserst vorteilhaft heraus, da die „Stadt“ echt nichts Schönes war. Das Maylyn Guesthouse bestand aus verschiedenen einfach eingerichteten Bungalows, welche in der schönen, riesigen und blumigen Gartenanlage verstreut waren. Das Panorama welches diese Gartenanlage umgab war grandios. Man blickte auf grosse, bewachsene Berge, Reisfelder und sogar auf einen kleinen Teich. Geführt wurde das Gesthouse von einem lustigen und liebenswerten älteren Iren, namens Joe und seiner laotischen Frau. Am Abend assen wir bei ihm einen super feinen grünen Papayasalat und Lao Chicken mit sticky Rei“. Dabei freuten wir uns über die Gesellschaft eines ganz jungen Kätzchens, welches bei Joe hauste. Noch an diesem Abend kamen wir mit ihm und einem ebenso lieben Australischen Paar ins Gespräch, welches dort für 6 Tage Urlaub machte.
Blue Lagoon
Nach einem leckeren Frühstück im Guesthouse, mieteten wir bei Joe zwei Moutain Bikes und fuhren die 7 km zur Blue Lagoon. Der Weg dorthin war sehr steinig und uneben. Deshalb waren wir froh, ein etwas moderneres Velo gemietet zu haben ;). Nach dem 1. km mussten wir unseren Ausflug leider unterbrechen, da Damaris Velo einen Platten Reifen hatte. Nach dem Umtausch ging das Velofahren für Damaris komischerweise deutlich einfacher :). Nun konnte auch sie die Fahrt durch die wunderschöne Umgebung, welche mit Reisfeldern- und Berglandschaft verziert war, geniessen.
Um das Badeparadies der Blue Lagoon zu betreten, muss man ein kleines Eintrittsgeld bezahlen. Die Blue Lagoon besteht aus einem Fluss mit einem winzigen Staudamm. Dadurch entsteht ein grösseres Becken mit kühlem, türkisfarbenem Wasser, welches von Bäumen umgeben ist. Am Flussufer gibt es Holzhüttchen in welche man sich hineinlegen kann oder eine Rasenfläche zum «Sünnele». An Seilen kann man sich in die Lagune schwingen und von Bäumen ins Wasser springen. Unmittelbar nebenan gibt es ein kleines Restaurant mit Holzbänken. Von dort aus beobachteten uns einige chinesische Touristen beim Reinspringen und jubelten uns zu. Durch das Restaurant kann man ohne weiteres mehrere Stunden an diesem Ort verbringen. Bis zum frühen Nachmittag ist es noch ruhiger, da die meisten Touristen erst am Nachmittag kommen. Wem es vom Rumliegen langweilig geworden ist, kann „Zipp Lining“ machen, bei dem man sich nach einem Aufstieg von Baum zu Baum wieder ins Tal zur Blue Lagoon Zippt. Ausserdem gibt es noch eine Höhle die man besichtigen kann (Die soll angeblich sehr schön sein). Beide Attraktivitäten sind jedoch nicht im Eintrittspreis inbegriffen.
Die atemberaubende Umgebung verführte uns am ersten Abend dazu, den Sonnenuntergang zu geniessen. Joe gab uns den Tipp, ihn von einem schmalen Weg aus zu bewundern, der mitten durch die nahegelegenen, saftig grünen Reisfelder führt. Mit einem Beerlao machten wir es uns dort gemütlich und genossen diese romantische Stimmung.
Am Tag vor unserer Abreise testeten wir noch das „Tubeing“ für welches dieses Städtchen berühmt geworden ist. Vor einigen Jahren reisten tausende (vorwiegend junge) Leute nach Vang Vieng, um sich in diesen luftgefüllten Reifen flussabwärts treiben zu lassen. Die Mischung aus Joints und zu viel Alkohol führte leider zu mehreren tragischen Unfällen bei denen immer wieder Touristen ums Leben kamen. Ebenso bei anderen Aktivitäten wie dem Zipplining über den Fluss. Deshalb wurden zahlreiche Bars entlang des Flusses und verschiedene Freizeitangebote vor einigen Jahren durch die Regierung geschlossen. Entgegen zahlreicher Gerüchte wird das Tubeing jedoch noch immer angeboten. Es gibt auf der 3 km langen Strecke aber nur noch drei Bars am Ufer. Dennoch waren wir von dieser Idee, sich in einem Gummiring mit einem Bierchen Flussabwärts treiben- und dabei das wunderschöne Panorama auf sich wirken zu lassen, sehr angetan und wollten es ausprobieren. Mit dem Gummiring unter dem Arm, begaben wir uns zum Tuk Tuk welches uns zum Einstieg am Fluss fuhr. Dort befand sich schon die erste Bar und es herrschte eine super Stimmung. So kam es, dass wir drei nette Pärchen kennen lernten. Zu acht begaben wir uns in den Fluss, der nach der Regenzeit keine allzu starke Strömung mehr hatte. Wenn man die Bars am Ufer passiert, kann man den jungen laotischen Männer zuwinken. Diese werfen den Leuten Seile zu und ziehen sie an Land. Wenn man genug gefeiert hat, setzt man die entspannende Reise im Gummischlauch auf dem Fluss fort. Wir hatten richtig viel Spass und bestaunten zum Schluss sogar noch, wie die Sonne während der „Fahrt“ hinter den Bergen verschwand. Am Abend trafen wir uns mit den Leuten vom Tubeing zum Abendessen. Im Ausgang merkte man sehr gut, dass die Stadt glorreichere Zeiten erlebt hat. Zahlreiche Restaurants, Bars und Clubs gingen konkurs und andere sind meist leer. Interessant war auch, dass alle Bars und Clubs schon um Mitternacht schliessen mussten. Dann gab es eine Völkerwanderung zu einem Club, der erst dann die Türen öffnet und die Party weiter fortführt. An diesem Tag assen wir zwei Malzeiten in verschiedenen Restaurants in der Stadt. Beide überzeugten uns nicht sonderlich und wir waren froh, dass wir zuvor immer im Guesthouse das schmackhafte und preiswerte Essen genossen hatten.
Am nächsten Morgen reisten wir weiter nach Vientiane, der Hauptstadt von Laos, um zwei Tage Später unseren Flug nach Vietnam zu nehmen. Es reichte uns noch für ein letztes Gespräch mit den lieben Australiern und Joe (In der Bildmitte). Danach verabschiedeten uns schweren Herzens von ihnen.