Hoi An
In Hué stiegen wir in einen Sleeping-Bus, der schon länger von Norden her unterwegs war und in unserer Zielstadt „Hoi An“ seinen letzten Stopp machte. Unsere Vorfreude auf die bevorstehende Stadt wuchs noch mehr, als wie bei der Durchfahrt den schönen, weissen Sandstrand von Da Nang passierten. Denn wir wussten, dass es auch in Hoi An schöne Strände geben soll. Nach den Städte- und Kulturtrips der vergangenen Wochen bot uns dies eine tolle Abwechslung. In Hoi An angekommen und aus dem Bus ausgestiegen, genossen wir es, keinen Smog und stickige Luft einzuatmen. Schon beim Fussmarsch zum Hotel stellten wir fest, dass die Einheimischen weniger aufdringlich waren als in anderen Städten in Vietnam und auch freundlich blieben, falls man ein Angebot (Massage, Besuch in einem Laden etc.) ablehnt.
Das Hotel „Sun River“ war für uns überwältigend, da wir in letzter Zeit meist sehr günstige Unterkünfte gewählt hatten. Das Personal war super freundlich und das Zimmer hatte ein grosses Badezimmer und ein Bett, so bequem wie zu Hause. Von unserem Balkon aus hatten wir eine schöne Sicht auf die kleine Promenade, den Fluss und den Pool, bei welchem die Liegen im Wasser standen. Wir beschlossen, den Lunch auf dem Balkon mit dieser tollen Aussicht zu geniessen und konnten dabei super entspannen. Nachdem wir uns den Sonnenuntergang ebenfalls vom Balkon aus angeschaut hatten, spazierten wir der Flusspromenade entlang, welche direkt zur Altstadt Hoi Ans führt. Auf dem Weg entdeckten wir ein Restaurant, in welchem ausschliesslich Einheimische assen. Es roch so gut, dass wir beschlossen das Nachtessen dort zu geniessen und nicht wie geplant in der Altstadt. Pascal war von seinem Rindfleisch, welches er selber in Gemüseblätter einrollen durfte, hin und weg. Auch die Knoblauchgarnelen von Damaris schmeckten vorzüglich.
Als Gäste des Sun River Hotels konnten wir gratis Fahrräder ausleihen. So machten wir uns nach einem im Hotelpreis inbegriffenen, super leckeren Frühstück auf die Suche nach dem „Hidden Beach“. Dabei soll es sich um einen noch wenig überlaufenen und laut mehreren Leuten den schönsten Strand in der Umgebung handeln. Nach einer ca. 30 Minütigen gemütlichen Fahrrad Fahrt erreichten wir diesen wirklich schönen Sandstrand. Man kann ihn nur durch eine kleine Seitenstrasse erreichen, die von der Hauptstrasse weggeht. Gepflegt wird dieser durch eine nette Familie, die am Strand ein kleines Restaurant führt und Liegestühlen bereitstellen. Doch leider war das faule Herumliegen und Sonnenbaden nicht von langer Dauer. Um die Mittagszeit schlug das Wetter um, es begann stark zu winden und später auch zu regnen, sodass wir umkehren mussten. 2 Tage später war das Wetter wieder Sonnig und wir konnten einen ganzen Tag an diesem schönen Ort geniessen. Das Essen und die Getränke in dem kleinen Restaurant war gut und sehr günstig (die meisten Getränke waren gleich teuer wie im Supermarkt 😉 ).
Die Altstadt war eine der schönsten und romantischsten Städte, welche wir bis anhin gesehen hatten. Der Einschlag der früheren Französischen Kolonien ist an der Bauweise der Häuser noch stark erkennbar. Ausserdem gibt es viele enge Gassen, welche zwischen den schönen Häusern hindurch führen. Besonders gut gefiel uns die Beleuchtung entlang des Flusses mit diversen verschiedenfarbigen Lampions und der stark beleuchteten Brücke, welche über den Fluss führt. Dies sorgt für eine besonders romantische Stimmung. Auch passierten wir die bekannte „überdachte Japanische Brücke“ und die von ihr wegführende Gasse, welche mit einer Baumallee verseht ist und wiederum mit vielen farbigen Lampions beleuchtet wird.
Als wir gemütlich durch die Gasse flanierten, begann es auf einmal an wie aus Kübeln zu regnen. Unter einem kleinen Dachvorsprung fanden wir gemeinsam mit einer riesigen, friedlichen Kröte Unterschlupf (diese genoss den Regen jedoch und verabschiedete sich bald von uns 😉 ). Sogar ein Krebs krabbelte über die Strasse, mitten in der Stadt. Es dauerte nicht lange und ein Einheimischer Mann kam bei uns vorbei und verkaufte uns 2 Ponchos für je 1$, worüber wir äusserst froh waren. Denn wir waren bereits sehr hungrig und mithilfe der Ponchos konnten wir endlich weiterlaufen. Auf dem Asphalt der Gasse hatte sich mittlerweile ein Fussknöchel tiefer Bach gebildet, da waren wir um unsere Flip Flops nicht unfroh :). Trotz allem war es eine besondere Stimmung, welche der Atmosphäre eine zusätzliche Portion Romantik verlieh. Am Fluss angekommen staunten wir nicht schlecht: Der Pegel stieg in dieser kurzen Zeit so stark an, dass das Wasser über das Ufer schwappte. Eine einheimische Frau, die sonst für Touristen Fahrten in ihrem Ruderboot anbietet, stand mit mehreren Taschen beladen in ihrem Boot und wartete auf Hilfe, um damit über das Brückengeländer zu gelangen. Damaris hörte ihre Hilferufe und half ihr dabei (Wieso sie damit jedoch nicht ans wenige Meter entfernte Flussufer gefahren ist, wissen wir bis heute nicht 🙂 ).
Alle, die vorhaben diese Stadt mal zu besuchen, sollten eine Mahlzeit im Restaurant „Morning Glory“ geniessen (wird auch vom Lonely Planet vorgeschlagen und ist ausserdem zusätzlich eine Cooking School). Das Essen, insbesondere die Salate, schmeckt vorzüglich und können wir es nur wärmstens empfehlen.
Die Stadt, die Umgebung, der Strand und die ganze Atmosphäre gefielen uns so gut, dass wir unseren Aufenthalt um zwei Nächte verlängerten und jeden Moment genossen.
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