Pai
Nach einer 5-stündigen Fahrt durch eine kurvige Berglandschaft im restlos gefüllten Minibus (der Fahrer konnte bei der Gepäcksverstauung zwischen den Fahrgästen seine Tetris Erfahrung einsetzten 😉 ), wurden wir in Pai von einem heftigen Monsunregen begrüsst. Gemeinsam genossen wir ein Chang-Bier und beobachteten den starken Regen von der überdachten Restaurantterasse aus.
Als wir später unsere Bungalows im leicht ausserhalb gelegenen „Amy’s Earth House“ erreichten, wurden wir von der Besitzerin herzlichst empfangen. Auf unsere Anfrage hin hatte sie extra zwei Bungalows früher bereit gestellt, die nach einer Renovation eigentlich erst in zwei Wochen hätten eröffnet werden sollen. Wir hatten also die ganze Anlage für uns alleine. Nachdem wir die einzigartig gestalteten Lehmhäuser bezogen und eine erste warme Dusche im privaten Freiluftbadezimmer genossen hatten, machten wir es uns im Baumhaus gemütlich. Amy hatte bereits einen kleinen Tisch und Sitzkissen bereitgestellt und brachte uns verschiedene frische Früchte (die Passionsfrüchte waren besonders gut). Den feinen Wein (zuvor im 7eleven gekauft) und Knabbereien in dieser Atmosphäre zu geniessen, war sehr gemütlich (auf der Homepage ist ein Bild dieses Baumhauses abgebildet).
Nachdem uns Amy mit einem kleinen einheimischen Frühstück überraschte, fuhr sie uns am nächsten Morgen nach Pai. Dort mieteten wir zwei Motorroller (200 Baht, ca. 6 CHF pro Roller und Tag), um damit die wunderschöne Umgebung zu erkunden. Am ersten Tag entschieden wir uns für den südlichen Teil. Nach einem Kaffee beim „Coffee in Love“ mit traumhaftem Ausblick über das Tal, fuhren wir zum Pai-Canyon.
Hier waren wir mal wieder froh, unsere Treckingschuhe mitgebracht zu haben. Die kurzen steilen Auf- und Abstiege, sowie die teilweise nur ca. 40 cm breiten Pfade sorgten für Abwechslung ;). Toni fühlte sich in dieser Umgebung sichtlich wohl und konnte endlich sämtliche Gedanken an den Arbeitsalltag vergessen.
Nach dem Besuch der wenig beeindruckenden Memorial Bridge, suchten wir vergeblich nach einem auf der Karte eingezeichneten Wasserfall. Unterwegs überholten wir einzelne Elefanten, welche auf der Strasse Touristen trugen und erreichten das geschmacksvoll gestaltete Treehouse in dem wir ein überraschend preiswertes und schmackhaftes Mittagessen genossen.
Anschliessend fuhren wir zum weissen Big Buddha, der uns u.a. wegen der atemberaubenden Aussicht besser gefiel als jener in Hong Kong. Im nahegelegenen Tempel betrachteten wir den vom Reiseführer empfohlenen Sonnenuntergang, der zwar schön war, aber nicht sonderlich speziell. Nachdem wir auf dem abendlichen Markt an mehreren Ständen verschiedene lokale Köstlichkeiten probierten, genossen wir zum Abschluss des Tages nochmals das gemütliche Ambiente im Baumhaus bei unserer Unterkunft.
Früh zogen wir am nächsten Morgen in Richtung Norden los durch abgelegene Dörfer und schöne Landschaften mit Reisfeldern. Anschliessend genossen wir in einem französisch angehauchten Kaffee im Herzen von Pai ein feines Reissüpplein (Damaris bevorzugte frische Früchte). Gestärkt machten wir uns Richtung Westen auf zu einem Wasserfall, der zwar schön, aber nichts Ausserordentliches war. Das nahegelegene Chinese Village besuchten wir ebenfalls und schauten uns den super Ausblick vom View Point aus an (Bild am Anfang dieses Berichts). Mit ähnlich guter Aussicht speisten wir in einem chinesischen Restaurant wenige hundert Meter unterhalb des Viewpoints (bei beiden Zielen kamen unsere 125cc Roller bei den steilen Strassen an die Grenzen ihrerLeistung). Da wir noch Zeit übrig hatten, fuhren wir erneut in den Süden, um uns ein älteres Dorf eines Stammes anzusehen, das aber für den Tourismus aufpoliert wurde. Unser Abendessen stellten wir erneut aus verschiedenen Gerichten des Nachtmarktes zusammen. Damaris und Pascal versuchten sich an einem Humusgericht des Lonely Planet Tipps „Mama Falafel“. Dies schmeckte so gut, dass wir das gemütliche Restaurant nur weiterempfehlen können.
Am nächsten Tag wollten wir nach Mae Hong Son, das noch etwas weniger touristisch sein soll als Pai. Da bereits alle schnellen Minibusse ausgebucht waren, warteten wir auf den Local Bus. Dieser brauchte 4.5 anstatt 2.5 Stunden und kam ca. 40 Minuten zu spät. Der Preis war jedoch nur die Hälfte (80 Baht pro Person, ca. 2.5 CHF) und die gemütliche Fahrt durch die schöne Landschaft war ein wahres Erlebnis. In diesem Bus hatten wir mehr Beinfreiheit als im randvoll gefüllten Minibus. Wenn ihr ebenfalls mal nach Pai oder Mae Hong Son fahren solltet, ist die Fahrt mit dem Local Bus auf jeden Fall eine Überlegung wert.