Geheimtipp für eine Iranreise
Von Yazd her kommend sind wir auf der Strecke nach Isfahan in Toudeshkt ausgestiegen und haben dem verschalfenen Dörfchen einen Besuch abgestattet. Wiederum war es Lonely Planet, der uns auf diese Spur geführt hat. Es heisst dort, dass Mohammad hier ein kleines Guesthouse führt und seine Gäste Teil seiner Familie sein lässt. Am Gemüsestand in Toudeshk hat uns der Busfahrer darauf aufmerksam gemacht, dass wir hier aussteigen sollen. Der Ladenbesitzer wusste sofort, wer hier aussteigt, will zu Mohammad und diesen rief er umgehend an. Wenig später sassen wir in irgendeinem Auto, das uns zum Tak-Taku Guesthouse fuhr. Mohammad hat uns sehr freundlich in seinem eigenen, schön restaurierten, traditionellen Haus empfangen. Kurz darauf riet er uns, einen kleinen Spaziergang auf einen nahegelegenen Hügel zu unternehmen, um den Sonnenuntergang zu betrachten. Dies taten wir auch und genossen etwas Zeit im warmen Wüstenwind auf einem einsamen Hügel, von dem man zwei Dörfer im iranischen Niemandsland sehen konnte.
Am Abend gab es, wie im Iran üblich, am Boden sitzend Abendessen. Und ebenfalls wie üblich, gab es Fladenbrot mit rohem Gemüse und Frischkäse. Eigentlich gibt es immer das. Morgens mit Ei, abends mal noch mit einem Kartoffelpuffer, danach Wassermelone. Dazu Chai (Tee). Ein kleines bisschen enttäuscht von der geringen Vielfalt der Speisen, gingen wir bald schon schlafen. Am nächsten Tag gingen wir mit einem Kollegen von Mohammad (er will, dass möglichst viele Leute im Dorf vom Tourismus profitieren) in die Wüste. Das heisst, man fährt knapp eine Stunde, hat dann aber einen wirklich schönen Ausblick über die Sanddünen. Zurück im Guesthouse gab es … Frühstück.
Daraufhin bemerkte Mohammad, dass wir nicht rundum zufrieden waren und er bemühte sich, von uns eine ehrliche Rückmeldung zu erhalten. Wir erklärten ihm, dass wir von seinem Preis-/Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu anderen Unterkünften nicht sehr überzeugt waren, zumal er 40 US Dollar verlangt (minus 5 Dollar, sofern man kein eigenes Bad im Zimmer hat, und minus weitere 5 Dollar für jede Mahlzeit, die man auslässt). Dass aber die Welt in Ordnung ist und der Haussegen nicht schief hängt, lud er uns auf die Busfahrt nach Isfahan ein. Wie gesagt, wir waren nicht vollkommen überzeugt von ihm, aber er wollte unter keinen Umständen, dass wir sein Guesthouse enttäuscht verlassen.