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Reisebericht Neuseeland Südinsel 2011

In Picton, ganz im Norden der Südinsel und Ankunftsort der Fähren aus der Hauptstadt, übernachteten wir einmal, um am darauffolgenden Morgen in Richtung Kaikoura aufzubrechen. Ebendieser Ort ist durch den ca. 1000 m tiefen Krater im Ozean, nur wenige hundert Meter von der Küste entfernt, mit einem Artenreichtum an Meeressäugern gesegnet und somit Hotspot für „Whale Watching“ und „Dolphin Swimming“. Diese beiden nicht ganz günstigen Ausflüge aufs resp. ins Meer habe ich mit geleistet und muss sagen, Wale habe ich in Südafrika besser vor die Linse gekriegt. Das Schwimmen mit Delfinen war hingegen ein Erlebnis, das ich weiterempfehlen kann. Wir haben Ganzkörperanzüge gegen die Kälte sowie Taucherbrille/Schnorchel und Flossen bekommen, um den flinken Tieren so gut es geht zu folgen. Je eher man sich selbst als Delfin verhalten hat und versucht hat mit ihnen zu spielen, desto eher wurde man belohnt indem sie sich gefreut und mit uns gespielt haben.

Weiter ging die Reise der Ostküste entlang in Richtung Christchurch, der grössten Stadt der Südinsel, die im September 2010 sowie im Februar 2011 von heftigen Erdbeben heimgesucht wurde. Da wir dort nur Leute ein- und aussteigen liessen und wie immer in der Natur zelteten, kann ich das Ausmass der Katastrophe noch nicht selbst beziffern. Ich werde aber zum Abschluss meines Neuseelandaufenthalts noch einige Tage bei einem Kollegen in „chch“ (sprich: „tsch-tsch“, wie CHristCHurch hier im im Volksmund genannt wird) verbringen. In einem separaten Abschnitt werde ich meine Erlebnisse aus Christchurch schildern.

Auf einem der vielen schönen Flüsse aus den „Southern Alps“ sind wir „white whater raften“ gegangen und konnten von einigen Felsen von ca. 5 bis etwas über 10 m ins klare, aber kalte Wasser springen. That was fun!

Sehr zu meiner Freude haben wir hier „unten“, je südlicher desto mehr, endlich ein paar der über 40 Mio. Schafe gesehen, die so bekannt sind für Neuseeland. Zudem wird die Landschaft zusehends alpiner und nahe Dunedin (viertgrösste Stadt des Landes) haben wir dann auch das erste Mal Schnee vor dem Zelt gehabt am Morgen. Grundsätzlich ist dies nichts Ungewöhnliches für diese Region, zumal es hier momentan so ist wie bei uns Mitte/Ende Oktober. Da darf man auch nicht erschrecken, wenn gewisse Alpenpässe mal schneebedeckt sind.

Die Ortschaft Te Anau und Umgebung, ziemlich „weit unten“ und eingebettet in wunderschön überzuckerte alpine Landschaft, See und Wälder diente uns als Ort um nach zwei Wochen täglichen Reisen, mal einen Stopp von zwei Nächten zu machen. Das ist für unseren Fahrer gut, der sich seine Pause verdient hat, aber auch für uns, da wir für einmal das Zelt nicht irgendwann zwischen 4 bis 7 Uhr frühmorgens in der Dunkelheit abbrechen müssen. In Te Anau gingen wir Quadbike (vierrädrige Offroad-Motorräder) fahren. Das war eines der atemberaubendsten Erlebnisse überhaupt. Tönt vielleicht etwas kindisch, aber das Gefühl mit einem kräftigen und zugleich sicheren Gefährt durch die Landschaft zu brausen, war richtig cool. Wir sind mit unserem Guide über Schafweiden zu Seen, durch die „Lord of the Rings“-Landschaft gefahren, das mich – ohne die Filme gesehen zu haben – richtig begeistert hat. Die Landschaft ist derart ruhig und liebevoll, dennoch kräftig in den Farben (es ist Herbst…), es war einfach schön.

Der nächste Stop war Milford Sands. Im „Fiordland Nationalpark“ haben wir eine Bootsrundfahrt durch die – wie der Name sagt – zahlreichen Fjorde gemacht und haben dabei die unzähligen, von den Felsen herabstürzenden Wasserfälle sowie die unserem Boot folgenden Delfine bestaunt.

In Queenstown angekommen, habe ich mich dazu entschieden, weder „Bungjejumping“ noch sonst etwas Nervenaufreibendes in der „Outdooractivity-Stadt“ schlechthin zu machen. Ich bin das erste Mal in meinem Leben reiten gegangen. Das war nicht allzu aufregend, aber dennoch toll.

Beim Fox Glacier, an der Westküste der Südinsel gelegen, ging ich etwas biken und habe die Gletscherzunge nach einer kurzen Wanderung zu sehen bekommen.

Am Franz Josef Glacier, dem zweiten ziemlich bekannten Gletscher Neuseelands, haben wir nur kurz Halt gemacht, haben dort übernachtet und sind tags darauf nach Punakaiki gefahren. Dort haben wir Interessantes über die örtliche Hirschzucht erfahren, wobei das Besuchen eines Schlachthauses leider nicht möglich war. Am nächsten Tag habe ich mit einem Mitreisenden aus Österreich eine unmenschliche Biketour gemacht. Obwohl wir uns in der Touristeninformation beraten liessen, hat sich herausgestellt, dass die Region – da praktisch alle guten Wege Nationalpark sind und somit nicht befahren werden dürfen – völlig ungeeignet ist um Mountainbike zu fahren. Der einzige „Trek“, etwa 20 km nördlich unseres Camps, war derart überwuchert und von Flüssen und Gräben übersäht, dass es eine Qual war aus dem Unterholz wieder raus zu kommen.

Zum Schluss der Neuseelandrundreise sind wir zum „Abel Tasman Nationalpark“ gereist, welcher sich ganz, ganz im Norden der Südinsel befindet. Dort haben wir einen kleinen Spaziergang gemacht, etwas relaxt und sind am nächsten Tag nach Nelson gefahren, von wo aus ich nach Christchurch flog.

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