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Reisebericht Windhoek 2013

Die Reise von Maun in Botswana nach Windhoek in Namibia war wieder mal eine im wie ich sie nur in Afrika erleben konnte. In Maun bin ich aus dem Backpackers gelaufen und an die Hauptstrasse gestanden, in der Hoffnung, ein Minibus oder Sammeltaxi käme vorbei und nimmt mich bis zum Busbahnhof mit. Ich wusste, dass der Bus nach Ghanzi (die Stadt, in der ich umsteigen musste, um an die Grenze zu Namibia zu gelangen) um 07:30 fahren wird. Es war dann 07:20 und ich stand immer noch an der Strasse. Endlich hielt jemand an und sagte, er nehme mich mit bis an einen Ort wo ich ein Taxi nehmen könne. Das war schon mal etwas. An besagtem Ort habe ich dann sofort ein (schon volles) Sammeltaxi genommen und bin an den Busbahnhof gefahren. Von dem Bus nach Ghanzi war weit und breit nichts zu sehen und erst so gegen 09:00 hatte man dann ein Fahrzeug organisiert, das nach Ghanzi fuhr. Dort angekommen habe ich mir Mittagessen besorgt und als ich zur Busstation zurückkam hiess es, es gäbe keinen Fahrer für den Bus an die Grenze. Tja, auch das kann vorkommen. So habe ich mich entschlossen, auf ein A4-Blatt „NAMIBIA“ zu schreiben und mit Sack und Pack an den Strassenrand zu stehen. Es dauerte gar nicht lange, da hielt jemand an und sagte, sie nehme mich mit an einen Ort wo man besser Autostopp macht als hier. Ok. Per Autostopp gings also an den Ort wo man Autostopp macht. Und auch da hat es vielleicht 10 min gedauert und es war ein Pick-up gefunden, der ca. 10 Leute mit Gepäck und zu Essen und was man halt so alles dabei hat, in Richtung Grenzort fuhr. Dort angekommen haben mich zwei Frauen gefragt, was ich hier mache und ich sagte, ich wolle nach Namibia. Aha. Ihr Mann sei Fahrer der an der Grenze arbeitet, er fährt sie nach Hause und mich zur Grenze. So war es dann auch. Die Formalitäten waren schnell erledigt und ich bin das rund 1 km lange Stück Niemandsland gelaufen, bis ich in Namibia war. Einen südafrikanischen Lastwagenfahrer habe ich gefragt wo er hinfahre. Er sagte, nach Windhoek, aber erst später, er müsse noch warten, ich soll doch einfach denjenigen fragen, der soeben losfahren wollte. Den habe ich gefragt und bin sogleich eingestiegen. Es war eine lustige und unvergessliche Reise in der Fahrerkabine eines Lastwagens, der aus Johannesburg kommend Stahl durch ganz Botswana und schliesslich nach Windhoek fuhr. Auch der Fahrer hatte am Schluss noch einen Kollegen, der mich zum Hostel fuhr.

Windhoek selbst hat mich am nächsten Morgen erst mal positiv überrascht. Die Stadt hat einen sehr freundlichen Eindruck gemacht. In vielerlei Hinsicht sind die Spuren, die die Deutschen hier einst hinterlassen haben, deutlich zu sehen. Für mich als Reisenden war das sehr angenehm. So habe ich zum Beispiel endlich wieder einmal ein gutes Brot bekommen. Zudem wird viel deutsch gesprochen, Strassenschilder sind auf Deutsch, es gibt die Christuskirche und der Fluss ist mit „Bismarck“ angeschrieben. Es hat etwas Vertrautes an sich, ich habe mich wohl gefühlt in der Stadt. Es war das erste Mal auf dieser Reise, dass ich mich so fühlte, als könne ich länger in einer Stadt bleiben, als um nur den Bus zu wechseln.

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